Sonntag, 16. Oktober 2011

Hochwasser in Thailand

Dämme in Bangkok halten bislang stand

Das Zentrum der thailändischen Hauptstadt Bangkok bleibt weiterhin von Überschwemmungen verschont. Nur Außenbezirke sind bisher überflutet. Die durch das schwerste Hochwasser seit Jahrzehnten verursachten wirtschaftlichen Schäden im Land sind aber offenbar höher als erwartet.
Von Udo Schmidt, ARD-Hörfunkstudio Singapur, zzt. Bangkok
Die Straßen Bangkoks sind trocken, nur in den kleinen Gassen direkt am Chao Praya Fluss steht Wasser, das allerdings schon seit Tagen. Duankampa Danchareon betreibt hier ein kleines Geschäft mit Stoffen, kaum mehr als eine Holzbude: "Es ist notwendig, das Geschäft offen zu halten", sagt sie. "Was soll ich denn auch sonst machen. Aber hier drin ist natürlich jetzt alles nass."

Normaler Alltag in der Innenstadt

Bis auf 2,27 Meter über dem normalen Wasserstand stieg gestern der Pegel des Chao Prayo Flusses, der mitten durch Bangkok fließt. Etwas höher soll das Hochwasser im Zentrum der Hauptstadt heute auflaufen, das aber wäre immer noch niedrig genug. Die Flutmauern haben bisher die Überschwemmung Bangkoks verhindern können. In den Straßen der Innenstadt herrscht normaler Alltag, nur die Händler klagen, dass die Touristen ausbleiben und die Geschäfte schlecht laufen.

Bilder

Fluten in Bangkok (Foto: dpa)
Bilderstrecke Fluten in Thailand Das schwerste Hochwasser seit Jahrzehnten erreicht die thailändische Hauptstadt Bangkok. [mehr]
Die 19-jährige Nattawan Namuangrak verkauft Amulette: "Ich kann im Moment kaum etwas verkaufen. Normalerweise nehme ich mindestens 3000 Baht, das sind rund 75 Euro, ein. Im Moment schaffe ich kaum 1000 Baht. Ich bin jetzt schon in großen Schwierigkeiten."
Premierministerin Yingluck Shinawatra hat währenddessen dazu aufgerufen, die wichtigen Wirtschaftzonen des Landes, Industriegelände und den Internationalen Flughafen vor der Flut zu schützen. Dies vor dem Hintergrund der großen wirtschaftlichen  Schäden, die das Hochwasser bis jetzt angerichtet hat.
Karte: Thailand Großansicht des Bildes Das Land entlang der Flüsse Thailands ist überschwemmt.

Schwere Schäden in den Provinzen

In Ayutthaya achtzig Kilometer nördlich Bangkoks sind etwa 60.000 Menschen arbeitslos geworden, weil die Fabriken, in denen sie bisher beschäftigt waren, überschwemmt sind. Die Maschinen sind beschädigt und an einen schnellen Neubeginn ist nicht zu denken.
In der Provinz Pathumthani, die im Norden direkt an Bangkok grenzt, sehen 180.000 Menschen einer ungewissen Zukunft entgegen, weil nicht klar ist, ob ihre Arbeitsplätze die Flut überstehen. Und noch sind es einige Tage, bevor in den Provinzen des Nordens sowie in der Hauptstadt Bangkok alle sicher sein können, dass wirklich das Schlimmste überstanden ist.

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