Sonntag, 16. Oktober 2011

Rosat

Die Welt schaut gebannt ins All. Wir bekommen Besuch – allerdings unerwünschten und gefährlichen! Der mit deutscher Beteiligung gebaute Satellit Rosat stürzt zwischen dem 20. und 25.​ Oktober als Feuerball auf die Erde. BILD beantwortet die wichtigsten Fragen zum Absturz!
Was ist Rosat?
Ein Forschungssatellit. Er hat ungefähr die Größe eines Schulbusses und wurde von Deutschland, den USA und Großbritannien gemeinsam ins All geschossen. Der Start war am 1.​ Juni 1990 mit einer Delta-II-Rakete.

Wo und wann wird Rosat herunterkommen?
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) kann weder Zeit noch Ort des Aufschlages berechnen, weil Rosat mit hoher Geschwindigkeit die Erde umkreist – in 90 Minuten umrundet er die Erde einmal. Da die Erde selbst auch noch rotiert, ist eine exakte Berechnung unmöglich. Allerdings verfolgt das DLR mit modernen Radargeräten ununterbrochen die Flugbahn des Satelliten.

Wie gefährlich kann das für uns werden?
Sehr! Die Wahrscheinlichkeit, dass Rosat in Deutschland aufschlägt, liegt bei 1:580 und ist wegen der Flugbahn damit größer als z. B. am Äquator. Ausgenommen sind alle Städte oberhalb 53 Grad nördlicher Breite, also z. B. Hamburg und Rostock.
VERFOLGEN SIE HIER DIE FLUGBAHN DES SATELLITEN ROSAT (WIRD AKTUALISIERT DURCH KLICKEN AUF DIE GRAFIK):

Wie viele Trümmer rasen auf uns zu?
Rosat besteht zum Großteil aus hitzebeständigen Materialien (spezielle Glaskeramik), nur rund ein Drittel des Satelliten wird beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Der Rest (1,7 Tonnen) wird mit 400 Stundenkilometern auf die Erde aufschlagen. Nach Berechnungen des DLR wird es ca. 30 Trümmerteile geben, die bis zu 1,6 Tonnen schwer sein können.

Werden wir evakuiert?
Das DLR hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz alarmiert. Ebenso die einzelnen Bundesländer. Evakuierungspläne gibt es aber wegen der geringen Wahrscheinlichkeit nicht.

Können Menschen zu Schaden kommen?
Ja! Würde ein Wohnhaus getroffen, würde es zerstört. Wahrscheinlicher ist aber, dass der Satellit im Wasser aufschlägt. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo ein Mensch getroffen wird, liegt sogar nur bei ungefähr 0,04 %.

Besteht Gefahr für die Natur?
Wenn Rosat auf den Erdboden und nicht ins Meer stürzt, kann er einen mehrere Meter großen Krater hinterlassen. Rosat hat aber keine gefährliche Fracht, wie z. B. radioaktive Teile, an Bord. Übrigens: Eine Gefahr für Atomkraftwerke besteht durch die Trümmer nicht. Deren Betonhülle hält einem Aufprall stand.

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