Sonntag, 23. Oktober 2011

Rosat stürzt in Richtung Erde

Nun ist es also soweit: Der ausgediente deutsche Röntgensatellit Rosat ist in die Erdatmosphäre eingetreten. Gefahr für Europa, Afrika oder Australien soll nicht bestehen – steuern lässt sich das tonnenschwere Teil allerdings nicht mehr.

Der knapp 2,5 Tonnen schwere deutsche Forschungssatellit sei zwischen 3.45 Uhr und 4.15 Uhr in die Atmosphäre gelangt, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Sonntagmorgen in Köln mit. Es gebe bisher keine Informationen über einen Einschlag von Teilen des Satelliten auf der Erdoberfläche.

Die Experten gingen davon aus, dass nur ein Teil des Satelliten beim Wiedereintritt in die Atmosphäre durch Reibungshitze verglühen würde. Rund 30 Einzelteile mit einer Gesamtmasse von 1,7 Tonnen könnten demnach mit 400 Kilometern pro Stunde auf die Erdoberfläche treffen. Statistisch am wahrscheinlichsten ist, dass die Satellitentrümmer auf unbewohntem Gebiet niedergehen oder ins Meer stürzen.

Kein Absturz über Europa, Afrika und Australien
Kurz zuvor hatte das DLR einen Absturz des Satelliten über Europa, Afrika und Australien ausgeschlossen. Experten wie der Physiker Metin Tolan hatten zuvor schon erklärt, dass sie kein Unheil durch den Satelliten erwarteten, auch wenn nicht alle Teile bei dem rasanten Sturz durch die Atmosphäre verglühen. Die Wahrscheinlichkeit eines größeren Schadens wurde äußerst gering eingeschätzt.

Während seiner im Juni 1990 gestarteten Mission hatte Rosat die Erde zunächst auf einer elliptischen Umlaufbahn in 565 bis 585 Kilometern Entfernung umrundet.

Kein Triebwerk mehr an Bord
Seit dem Missionsende im Jahr 1999 verlor der Satellit aber durch die Reibung mit der Erdatmosphäre kontinuierlich an Höhe – Anfang September 2011 betrug sein Abstand zur Erde nur noch etwa 290 Kilometer. Gesteuert werden kann Rosat nicht, der Satellit hat kein Triebwerk an Bord.

     




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